Generationen nach Jakobs Zeit, bei der Renovierung eines verwitterten Bauernhauses am Rande des Schwarzwaldes, hob Clara die Dielen an und entdeckte eine alte Eichenkiste. Darin lag eine einzelne, mit Wachs versiegelte Flasche, deren Glas vom Alter getrübt war, ein ledergebundenes Brennerjournal und ein gefalteter Zettel, auf dem schlicht stand:

„Für den, der dies findet der Wald hat dich erwählt.“

Clara, Chemikerin und Künstlerin, war fasziniert. Die Seiten erzählten von einem Meisterbrenner, der einst Hunderte beschäftigte und seine Spirituosen über die Meere verschickte, nur um sich schließlich in den Schwarzwald zurückzuziehen und dort etwas ganz Eigenes zu schaffen. Im Laufe der Jahrzehnte verschwand seine Marke aus der Welt ihr Name nur noch in Bruchstücken alter Geschichten erwähnt, ihre Flaschen der Zeit verloren.

Sie folgte seinen Anweisungen Quellwasser aus den Bergen, bei Tagesanbruch geschöpft, wilde Tannennadeln, nach einem Regen gesammelt, und eine langsame Destillation in Kupferbrennblasen. Aus diesen vergessenen Seiten erweckte sie den Gin, den er TANNENBLUT genannt hatte, und brachte damit eine Marke zurück ins Leben, die über ein Jahrhundert lang geschlummert hatte.

Heute wird jede Flasche von Hand versiegelt, nummeriert und in limitierter Auflage hergestellt ein lebendiges Denkmal für den Wald, für den Mann, dessen letztes Werk in Stille wartete, und für die Wiedergeburt einer Legende, die einst für immer verloren schien.